06.04.2020
Der Holzbau boomt und die Nachfrage nach Schweizer Holz ist gross. Doch Waldbesitzer befürchten wegen der aktuellen Situation einen Einbruch des Marktes. Wir setzen weiterhin auf unseren Rohstoff und geben Einblick in drei Projekte aus regionalem Holz.
Holz ist ein natürlich nachwachsender Rohstoff, der für seine Herstellung nur Sonnenenergie und Wasser benötigt. Ernte und Verarbeitung erfolgen sehr energiearm, und das Material speichert erst noch das Treibhausgas CO2. Noch besser schneidet Holz aus der Schweiz ab: Einheimisches Holz wird nicht weit transportiert, was die darin enthaltene Graue Energie reduziert. Timbatec fördert den Einsatz von Schweizer Holz.
Corona-Virus: Baustellen weiterhin am Laufen halten
Der Verband Berner
Waldbesitzer ruft wegen der unsicheren Lage dazu auf, im Moment auf
Normalnutzungen des Waldes zu verzichten. Sie befürchten einen deutlichen
Rückgang der Nachfrage nach Schweizer Holz. Damit nicht noch mehr
Notmassnahmen von der Regierung notwendig werden, ist es jetzt wichtig, die
Baustellen-Tätigkeit und damit die Wirkungsbereiche der Wald- und
Holzwirtschaft weiterhin am Laufen zu halten. Welche langfristigen Auswirkungen
das Corona-Virus auf den Einsatz von Schweizer Holz hat, ist schwierig
abzuschätzen. Klar ist: Wer die Schweizer Wald- und
Holzwirtschaft unterstützen will, fragt jetzt nach Schweizer Holz. Im Moment ist der Holzhandel
mit dem umliegenden Ausland weitgehend unterbrochen – ein Grund mehr
Holz aus Schweizer Wäldern einzusetzen!
Das Bundesgesetz über das öffentliche Beschaffungswesen definiert die Art des Verfahrens einer Ausschreibung. Je nach Bauvorhaben und Projektgrösse muss öffentlich ausgeschrieben werden. Nach dem Grundsatz der Nichtdiskriminierung darf hinsichtlich der Materialherkunft keine Forderung gestellt werden. Schweizer Holz zu verlangen ist somit nicht zulässig. Die Bereitstellung des Holzes durch die Bauherrschaft selber (inhouse-Beschaffung) kann in diesen Fällen eine ideale Lösung sein. Besonders interessant: Der Verarbeitungsgrad der Produkte ist freigestellt. Sprich: Es können Stämme, Schnittholz oder verleimte Produkte bereitgestellt werden.
Pflegeheim
Wier - Holz aus der Region, für die Region
Das bestehende Alters- und Pflegeheim in
Ebnat-Kappel weicht einem Ersatzneubau. Weil sich Holzbauprojekte in
Fabrikhallen vorfertigen lassen und so viel kürzere Bauzeit haben als
Massivbauten, und weil in der Region um Ebnat-Kappel viel Wald steht, drängte
sich ein Holzbau mit regionalem Holz auf. Rund 1‘400 Festmeter Rundholz werden
benötigt. Teile davon wurden bereits letzten Winter geschlagen. Den Rest holen
die Förster im kommenden Herbst aus den Wäldern. Im Moment laufen die
Planungsarbeiten und die Ausschreibungen – Tätigkeiten, die vom Corona-Virus
dank Home-Office nicht beeinträchtigt werden.
Eishalle Pruntrut – Regionales Holz für den Eishockey Cupsieger
Der HC Ajoie ist im Hoch: Er ist Eishockey Cupsieger und bekommt ein neues Stadion. Unter Einhaltung der Sicherheits- und Hygienemassnahmen produziert die Firma Schilliger Holz AG in
Küssnacht a.R Mehrschichtplatten und Brettschichtholz für die Eishalle. Für die Lieferung von 2'000 m3 Nadelholz und 1'000 m3 Laubholz hatten sich die umliegenden Gemeinden zusammengeschlossen und die „Syndicat intercommunal du District de Porrentruy (SIDP)“ gegründet. Timbatec entwickelte ein Konzept für die Holznutzung und begleitet seither den Prozess.
Die Produktion der Holzelemente in den Firmen Batipro und Ducret musste eingestellt werden. Derzeit kann kein Datum für die Wiederaufnahme und den Abschluss der Bauarbeiten bekannt gegeben werden. Die Inbetriebnahme der Eishalle am 1. Oktober ist somit nicht gesichert. Wir drücken allen Beteiligten und insbesondere dem Cupsieger die Daumen, dass die Eishalle möglichst bald fertig gestellt werden kann.
Schulhaus Aeschi aus Berner Holz – unser Stolz
Das Primarschulhaus im Berner Frutigtal ist an die Kapazitätsgrenzen gestossen. Dank der Überzeugungsarbeit von Timbatec zusammen mit den lokalen Sägereien und Zimmereien steht heute ein moderner Holzbau – obwohl das Projekt anfänglich in Stahlbeton geplant war.
Für den Vize-Gemeindepräsident Christian Däpp war von Anfang an klar: Das Schulhaus muss mit gemeindeeigenem Holz gebaut werden. Denn: Aeschi ist der grösste Waldbesitzer des Frutigtals. Nach der Ernte lieferten die Forstbetriebe das Holz nach Erlenbach für den Einschnitt und später nach Blumenstein für die Weiterverarbeitung. So wurden regionale Firmen berücksichtigt und die Transportwege minimal gehalten.
Heute freut sich die Gemeinde über ein neues Schulhaus – und hofft, dass es die Schülerinnen und Schüler schon bald wieder besuchen dürfen. Am 6. Juni 2020 ist eine Einweihungsfeier geplannt. Hoffen wir, dass dieser Anlass stattfinden kann.