26.11.2020
Timbatec engagiert sich seit über 20 Jahren für den Holzbau. Unsere Vision ist es, ganze Städte komplett aus Holz zu bauen. In Thun entsteht zurzeit das schweizweit erste Mehrfamilienhaus mit einem Keller aus Holz. Wir laden Sie ein zur virtuellen Baustellenführung am 04. Dezember 2020 um 16.00 Uhr.
Die Baubranche steht in der Pflicht und muss ihre CO₂-Emissionen erheblich reduzieren, um das Pariser Klimaabkommen zu erfüllen. Das geht nur mit Verzicht auf Stahl und Beton im Hochbau. Timbatec nimmt diese Herausforderung gerne an. Bereits seit 2014 verzichten wir bei Geschossdecken konsequent auf Beton. Stattdessen setzen wir trocken gebundene Schüttungen ein. Der nächste logische Schritt ist der Verzicht auf Beton in Untergeschossen und bei der Bodenplatte. Heute ist es Realität: Wir bauen den ersten Keller komplett aus Holz.
Im Keller steckt viel
CO₂
Für Kellerräume und Tiefgaragen werden bei Neubauprojekten meist
Untergeschosse gebaut. Auch bei Holzbauten wurden diese bis anhin betoniert. Beton
besteht aus Kies und Zement als Bindemittel und er muss mit Stahl armiert
werden. Die Zementherstellung allein verantwortet 5–8 % der weltweiten CO₂-Emissionen.
Ein Kubikmeter armierter Beton verursacht rund 500 kg CO₂-Emissionen. Ganz anders sieht das bei Holz aus: Der natürlich nachwachsende Baustoff
benötigt nur Sonnenenergie und Wasser. In jedem Kubikmeter Holz ist über den gesamten Lebenszyklus des Gebäudes rund eine Tonne CO₂ gespeichert. Bei der Überbauung
„Krokodil“ in Winterthur sind im verbauten Holz 6'418 Tonnen CO₂ gespeichert. Etwa die
gleiche Menge wurde bei der Herstellung des Betons für die Untergeschosse emittiert.
Ist das wirklich nötig? Timbatec findet: Nein!
Erster Keller aus Holz bei Mehrfamilienhaus in Thun
Die Produktenwicklung gehört seit jeher
zu der DNA von Timbatec. Mit neuen Produkten und Technologien gehören wir zu
den Vorreitern im Holzbau. So sind wir Teil und Treiber der Erfolgsgeschichte
Holzbau. In Thun wird im
Moment das erste Mehrfamilienhaus mit Keller und Bodenplatte aus Holz gebaut. Auf
einer 160 mm dicken Dämmplatte liegen Brettsperrholzplatten auf. Eine Schwarzdämmung
ummantelt das Holz für den Feuchteschutz. TS3-Fugen verbinden die einzelnen
CLT-Platten miteinander. Die Timber Structures 3.0-Technologie, kurz TS3, ist
ein Verfahren, das aus Holz grosse Flächen generieren kann. Dazu behandeln
Brettsperrholz-Hersteller die Stirnseiten der Platten im Herstellungswerk mit
einem Primer und Dichtungsbändern vor. Auf der Baustelle werden die Platten mit einem
Zweikomponenten-Polyurethan-Giessharz ohne Pressdruck vergossen. Die gleiche
Konstruktion wurde für die Bodenplatte gewählt.
Virtuelle Baustellenführung und
Informationsanlass
Sie möchten mehr erfahren zu Kellern in Holzbauweise? Bei der virtuellen Baustellenführung am 04. Dezember
2020 um 16.00 Uhr geben wir Einblick in dieses Projekt. Bei der anschliessenden
Diskussionsrunde beantworten wir gerne Ihre Fragen. Melden Sie sich unter mara.boegli@ts3.biz für diesen Anlass an.
Weitere Informationen
folgen.
Hier sehen Sie im Schnelldurchlauf, wie der Keller entstand:
Montagearbeiten im Schnelldurchlauf. Die Webcam der Baustelle finden Sie hier.
Forschungsprojekt
«DeepWood»
Beim Mehrfamilienhaus in Thun ist nicht nur der Keller aus Holz
eine Innovation. Das Gebäude ist ebenfalls das Living Lab eines Forschungsprojektes
im Bereich der digitalen Planung und BIM (Building Information Modeling). Das Forschungsprojekt «DeepWood»,
zusammen mit der Hochschule Luzern und der Berner Fachhochschule AHB in Biel entwickelt die
Basis für die gleichzeitige und teamorientierte Zusammenarbeit. Geplant
wurde das Gebäude in Thun mit der 3DX-Plattform von Dassault Systèmes mittels
CATIA. Die ersten Erkenntnisse zeigen die Stärken des integrierten
Projektraumes: Es gibt keine Schnittstellenprobleme zu lösen. Damit sich die
neue Herangehensweise im Holzbau etablieren kann, braucht es gut ausgearbeitete
Prozesse, Routinen und Vorlagen – von der Planung und Kollaboration bis zur
automatischen Planausgabe und Maschinenansteuerung.